Freitag, 23. Juli 2021

Disneys LAV - Part II (Aladdin)

Als eine Live-Action-Verfilmung von "Aladdin" angekündigt wurde, 
habe ich schreckliches befürchtet. 
"Aladdin" ist einer der schönsten Zeichentrickfilme meiner Kinderheit.
Ich liebe Aladdins Art, den Zwiespalt für ihn 
zwischen seinem Freigeist und Gerechtigkeitssinn und Jasmin, 
die ihren eigenen Kopf hat und sich nicht von Regeln 
das Leben vorschreiben lassen möchte,
oder natürlich auch Dschinni, 
der so quirlig und sympathisch ist, 
dass man ihn ebenso wie auch Abu, 
mit seinen kleinen egoistischen Schwächen, lieben muss.
Mit "Aladdin" verbinde ich vorallem den Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit.

© Disney
 
Meine Sorgen um eine Live-Action-Verfilmung waren jedoch 
letztendlich vollkommen unbegründet, 
denn Disney wählte nicht nur Guy Ritchie als Regisseur aus, 
dessen Filme ich teilweise grandios finde,
sondern auch hervorragende Schauspieler, die perfekt in die Rollen passten.
Sei es der sympathische Mena Massoud als Aladdin, 
der nach dieser Rolle leider keinen Fuß in Hollywood fassen konnte 
(was ich sehr, sehr schade finde), 
die wunderhübsche, wie auch talentierte Naomi Scott,
die mich zur Verfilmung der "Power Rangers" brachte und 
mit ihrer Stimme noch immer große Emotionen in mir hervorbringt 
oder natürlich der großartige Will Smith, der Dschinni super verkörperte.

 
© Disney

Alles in allem macht die Live-Action-Verfilmung von "Aladdin" einfach Spaß. 
Der komödiantische Anteil geht durch den Dschinni nie verloren, 
die Ernsthaftigkeit wird vorallem auch durch Jasmin sehr gut dargestellt,
die hier noch mehr zu Wort kommt,
 als in der Zeichentrickverfilmung, und das Farbspektakel ist atemberaubend.

Lediglich einen Kritikpunkt habe ich und der trifft leider auf Dschafar zu. 
Denn der ist mit Marwan Kenzari völlig fehl besetzt, 
wofür der Schauspieler selbst leider nichts kann.
Sein Vorbild aus dem Zeichentrickfilm ist düster und sehr angsteinflößend. 
Dafür wirkt Marwan Kenzari viel zu sympathisch und ist für die Rolle 
eventuell auch schlichtweg zu jung besetzt.
Daher kann man den Bösewicht leider nicht wirklich ernst nehmen, 
was schade ist, jedoch dem Film letztendlich nicht schadet.

Aladdin ist für mich bisher die beste Live-Action-Disney-Verfilmung. 
Mit bunten Farben, der nötigen Dramatik und 
den teils neuen Songs trifft er direkt ins Herz.
Ein Muss für alle Disneyfans und künftigten Mena Massouds Fans, 
die leider nach diesem Film ebenso leer ausgehen werden, wie ich.
Zwischendurch wurde gemunkelt, dass es einen weiteren Teil geben wird, 
der jedoch nichts mit den Fortsetzungen des Zeichentrickfilms zu tun haben wird.
Ob das jedoch stimmt, werden wir mit der Zeit sehen. 
Beim Publikum kam der Film jedenfalls genauso gut an wie bei mir.
 
*******
 
Meine Kritik zur Live-Action-Verfilmung von Mulan findet ihr hier.

Donnerstag, 22. Juli 2021

Meine Überraschungsserie "Love, Victor"

Kennt ihr das? 
Ihr habt einen Film gesehen, der innovativ war und euch gefallen hat. 
Punkt. 
Er steht für sich und benötigt keine Fortsetzung.
Doch plötzlich wird eine Fortsetzung angekündigt, 
jedoch nicht als Film, sondern plötzlich als Serie und ihr fragt euch, 
wer sich den Mist ausgedacht hat.
 
So erging es mir mit "Love, Victor". 
Weil ich gerade ein "Disney +"-Abo hatte, 
schaute ich dann doch mal aus purer Langeweile ein
...und klebte anschließend förmlich an der Serie.
Dies war umso schmerzhafter, da "Love, Victor" 
im "Disney +"-Stil veröffentlicht wird: 
Jede Woche eine neue Folge. 
Längere Abozeiten, mehr Geld für Disney. 
Andere argumentieren mit "Dann hat man länger etwas von der Serie",
aber das interessiert den geldgierigen Disneykonzern bestimmt recht wenig. 
Aber das ist ein anderes Thema.
 
© Hulu

Qualvoll wartete ich jede Woche auf eine neue Folge. 
Natürlich hätte ich auch auf die einzelnen Folgen warten 
und sie am Stück schauen können, 
doch dafür hatte mich die Serie zu sehr gepackt.
Während "Love, Simon" (der Ursprungsfilm, der alles ins Rollen brachte) 
vorallem durch Innovation 
(erste Film eines großen Hollywood-Studios, 
der sich auf eine homosexuelle Teenager-Romanze konzentriert) 
punkten konnte, aber letztendlich doch nur ein weiterer
Highschool-Film war, überzeugt "Love, Victor" auf ganzer Linie.
 
Victor ist umheimlich sympathisch 
(nicht von Anfang an, ich musste auch erst mit dem Darsteller warm werden) 
und man befindet sich quasi mit ihm im Dilemma: 
Mist, was mache ich jetzt? Wie werden sie reagieren?
Aber nicht nur das Thema "Homosexualität" ist hier von Bedeutung, 
sondern auch Themen wie Manische Depression oder 
Perfektionsimus der Eltern sind hier wichtige Bausteine.

© Hulu
 
Nun läuft mittlerweile die zweite Staffel bei Disney + 
(ja...auch wieder wöchentlich...) 
und ist ebenso grandios wie die erste Staffel.
Alle Charaktere sind einem ans Herz gewachsen und man fiebert mit, wie es weitergeht.
Vorallem bin ich gespannt auf den weiteren Charakterverlauf von Victors Eltern.

"Love, Victor" ist zwar manchmal emotional etwas drüber, 
wie auch sein Vorgänger "Love, Simon", 
doch er berührt dennoch und 
nimmt oftmals nicht den leichten Weg, 
was ich an der Serie sehr schätze.

Wer also Interesse an den Themen zeigt und 
mal eine andere Highschool-Serie schauen möchte, 
der sollte sich "Love, Victor" definitiv zu Gemüte führen.
Glaubt mir, ihr werdet sicherlich nicht enttäuscht.
 
© Hulu