Freitag, 5. April 2013

Casters und ein spannender Sparks

Seit der Bis(s)-Reihe scheint Hollywood endlich gemerkt zu haben, dass es auch mal eine gute Idee ist, Bücher als Vorlage zu benutzen, weshalb es dieses Jahr eine Art Buchverfilmungs-Boom zu geben scheint. Mitunter ist auch Sixteen Moons, deren Reihe ich noch nicht gelesen habe und der seit gestern im Kino läuft, jedoch unter dem Titel...

Beautiful Creatures - eine unsterbliche Liebe
Trailer

Story
Als Ethan (Alden Ehrenreich) seine neue Mitschülerin Lena (Alice Englert) das erste Mal sieht, kommt sie ihm sofort bekannt vor: Sie ist das Mädche
n, von dem er seit Monaten träumt. Durch seine Alpträume weiß er, dass er sich von ihr fernhalten sollte, doch plötzlich steckt er mitten drin. Denn Lena ist ein weiblicher Caster (eine Art Hexe) und an ihrem 16. Geburtstag, der immer näher rückt, wird sich entscheiden, ob sie auf die helle oder dunkle Seite gezogen wird.

Darsteller
Alice Englert, die hier die weibliche Hauptrolle ergatterte, war ich erst skeptisch gegenüber, doch diese Skepsis hat sich sofort in Luft aufgelöst. Ich fand, dass die Rolle sehr gut zu ihr gepasst hat, da Lena gerade am Anfang sehr frech und verrucht wirkte und das perfekt zu Alice Englerts Stil gepasst hat.
Klasse fand ich auch Alden Ehrenreich, der Ethan verkörperte. Erst dachte ich, dass man von ihm nicht viel erwarten könne, doch er überraschte mit seiner lockeren Art und seiner Professionalität. Es sah beinah so aus, als ob er sich schauspielerisch überhaupt nichts ins Zeug legen musste und kam dadurch sehr natürlich herüber.
Ich persönlich habe mich auch sehr darüber gefreut, dass Alden Ehrenreich keiner von diesen Ich-sehe-nur-gut-aus-und-deshalb-schauspielere-ich-mal-Jungs, sondern einfach ein Kerl von Nebenan ist. Dass fand ich sehr entspannend und ich wünschte, dass es solche (jungen) Schauspieler öfters gäbe.
Auch Emmy Rossum, die man im wahren Leben kaum wieder erkennt, hat vollkommen überzeugt und wird ab jetzt bestimmt öfters zu sehen sein.
Mit dabei waren auch Kyle Gollner, der endlich mal nach all den Jahren eine vernünftige, wenn auch nur kleine, Rolle ergattern konnte, und Thomas Mann, bei dem ich ständig überlegt habe, woher ich ihn kenne. Rätselslösung war: der schüchterne Junge aus Hänsel und Gretel: Hexenjäger. ;-)
Unter dem ganzen jungen Gemüse waren auch Schauspieler beteiligt, die schon sehr viel Erfahrungen haben: Jeremy Irons, den ich hier als Lenas Onkel mal wieder großartig fand, Viola Davis, die die Gefühle ihrer Charakter wahnsinnig gut rüber bringt, und Emma Thompson, von der ich sehr viel erwartet hatte, weil alle von ihr geschwärmt haben. Meine Erwartungen wurden übertroffen, weil sie den bösen Caster Sarafine unglaublich gut verkörpert hat, und ich vollkommen überrascht war, als ich erfahren habe, dass sie niemand geringeres als Mrs. Trelawney aus Harry Potter gespielt hat. Was ein paar Maskenbildner so alles erschaffen können...


Fazit
Zu den großartigen Schauspieler wurde bereits alles gesagt, weshalb ich mich nun den Charaktern zu wende. Hier muss man sagen, dass die mir sehr gut gefallen haben, insbesondere Lena, weil sie endlich mal ein Hauptcharakter war, der sich nicht so leicht unterkriegen ließ. Durch ihre frechen Sprüche und ihr selbstbewusstes Auftreten hat sie mir sofort gefallen.
Außerdem fand ich es klasse, dass endlich mal das Mädchen Kräfte besaß und sie den Jungen beschützen musste. Diese ewige Er-ist-ja-so-stark-und-muss-mich-beschützen-Geschichte hat ja auch so langsam genervt.
Super war auch die Idee zur Geschichte, die durch ein super Ende sehr viel Spannung aufgebaut hat.
Leider wies Beautiful Creatures auch einen sehr großen Kritikpunkt auf: Er war viiiel zu langatmig. Durch die Suche nach Lenas Problem zog sich der Film sehr in die Länge und so wurde es erst kurz vor Lenas Geburtstag wieder spannend.
Schade, denn Beautiful Creatures hätte locker ein Nachfolger von Bis(s) sein können. Das scheitert aber offensichtlich auch schon daran, dass viele noch nie etwas von den Büchern oder dem Film gehört haben. Da hätten sie dann vielleicht doch ein bisschen mehr Promo machen müssen.
Etwas genervt hat auch wieder die Tatsache, dass Lena erst 15 sein sollte. Ich meine, hat irgendwer Robert Pattinson oder Paul Wesley abgekauft, dass sie 17-Jährige Vampire spielen? Wohl eher nicht...
Trotz allem war der Film nicht schlecht und die Idee, die Schauspieler und auch die eigentlich spannende Geschichte hat die Bewertung etwas in die Höhe gerissen.
Daher bekommt Beautiful Creatures - eine unsterbliche Liebe von mir gerade noch so eine 2 mit einem laaangen -

Triften wir nun in die Friede, Freude, Eierkuchen-Welt von Nicholas Sparks über.
Willkommen im süßen Southport! ;-)

Film vs. Buch:
Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht
Trailer

Story
Katie (Julianne Hough) flieht vor ihrer Vergangenheit ins kleine Küstenstädtchen Southport und lernt dort Alex (Josh Duhamel) kennen, dessen Frau vor ein paar Jahren gestorben ist. Seith
er kümmert er sich alleine um den kleinen Kiosk und seine beiden Kinder. Gerade als Katie sich Alex endlich näheren will, ist ihr ihre Vergangenheit ganz nah auf den Fersen und diese scheint all das zu zerstören, was sie sich so mühsam aufgebaut hat. 

Darsteller
Ein Grund, warum jede Frau in diesen Film geht, ist nicht nur, dass Nicholas Sparks den Roman zum Film geschrieben hat, sondern auch Josh Duhamel, den viele (ich :-D) bereits seit Transformers und So spielt das Leben anhimmeln dürften. Leider hat er mich hier als Alex so gar nicht überzeugen können. Er wirkte sehr steif und hat für mich nur äußerlich Alex wiederspiegeln können.
So erging es mir teilweise auch mit Julianne Hough, die gerade in den spannenden Szenen sehr geschwächelt hat. Außerdem empfand ich sie in den Szenen mit David Lyons, dem Polizisten, als sehr gefühlskalt, was mich echt gestört hat, weil das in diesen Momenten vollkommen fehl am Platz war.
Auch Cobie Smulders wurde offenbar von den beiden angesteckt und zeigte nicht das, was man sonst von ihr aus How I met your mother oder The Avengers kannte. 
Einzig überzeugt hat David Lyons, der hier den Polizisten gespielt hat, der immer weiter nach Katie gesucht hat. Den hatte ich mir im Buch anders vorgestellt, jedoch hat er mich während des Films sofort überzeugt. Meine Freundin meinte, dass sie ihn echt gruselig fand, und genau das sollte er ja auch sein.
Klasse war auch Lexie, die kleine Tochter von Alex, die von Mimi Kirkland gespielt wurde. Die Kleine kann, glaube ich, selbst Männerherzen zum Schmelzen bringen. ;-)

Fazit
Wie ein Licht in der Nacht ist das einzige Buch, dass ich von Nicholas Sparks gelesen habe und obwohl es mir nicht so gut gefallen hat, habe ich mir durch die teilweise spannende Story sehr viel von dem Film erhofft.
Beginnen wir zunächst mit den positiven Punkten:
Irgendwie hat es der Regisseur Lasse Hallström tatsächlich geschafft, eine Nicholas Sparks-Verfilmung mit etwas Spannung hinzubekommen. Das zeigte sich dadurch, dass - gerade wo man dachte, dass es jetzt mit dem Schnulz auch mal gut ist - direkt in die Spannung übergesprungen ist. Dass hat mir damals bei dem Buch so gar nicht gefallen, da Sparks leider das Problem hat, in seinem unwirklichen und völlig übertriebenen Geschnulze zu versinken. Das hat der Film sehr viel besser hinbekommen und gerade das Ende überrascht zum Schluss noch einmal, was selbst ich, obwohl ich das Buch gelesen habe (was aber auch schon wieder sehr lange her ist), nicht mehr wusste.

SPOILER!
Klasse fand ich auch den Spannungsaufbau, der dadurch erzeugt wurde, dass der Zuschauer gedacht hat, dass Katie eine Mörderin ist. Ich habe mich während des Films ständig gefragt, ob das im Buch auch so war, und letztendlich wurde es ja aufgelöst, dass sie lediglich vor ihrem Mann geflohen ist und es Notwehr war, ihn anzugreifen, um zu entkommen.
SPOILER ENDE!

Nun sind wir aber auch bei den unvermeidlichen Kritikpunkten angekommen. Die liegen darin, dass mir die Umsetzung vom Buch zum Film teilweise nicht gefallen hat, gerade was die "Action"-Szenen angeht.

SPOILER!

Da hätten wir einmal die Tatsache, dass Katies Mann eigentlich in seiner Umgebung ein netter Kerl war und zu jedem - außer Katie selbst - ein netter Kollege/Nachbar war. Das hat ihn noch schlimmer dargestellt, was mir im Film verloren ging.
Im Buch wurde er außerdem noch brutaler dargestellt, was sie im Film offenbar nicht umsetzen wollten, wie z.B. dass er sie geschlagen hat und ihr immer wieder gedroht hat, dass wenn sie ihn verlässt, er sie umbringt.
Somit kam es auch, dass man manchmal das Gefühl hatte, dass Katie - gerade am Ende - überhaupt keine Angst vor ihm hatte. Ob das am Drehbuch oder an Julianne Hough lag, kann ich euch nicht genau sagen.
Katie hat im Film ihren Mann nieder gestochen und ist mithilfe einer Nachbarin geflohen. Im Buch hat sie, nachdem er das Haus verlassen hat, ihre Sachen gepackt und ist vor ihm davon gelaufen. Das war realistischer und hat auch besser zu der Geschichte gepasst, aber ich vermute, dass der Regisseur im Film durch die "Sie ist eine Mörderin-Geschichte" mehr Spannung aufbauen wollte, weshalb ihm das verziehen ist. ;-)
SPOILER ENDE!

Außerdem fand ich gerade Alex etwas unsympathisch. Erst einmal lag es daran, dass er gegenüber Katie am Anfang sehr ruppig war, was meines Wissens im Buch nicht so dargestellt wurde. Zusätzlich gab es aber auch eine Tatsache im Buch, die Katie an Alex noch mehr verschreckt hat: Er war ein ehemaliger Polizist und das hat die Sache noch verkompliziert. Das fehlte komplett und somit ist auch etwas Spannung und Emotion verloren gegangen.
Kritiker, die den Film bereits gesehen hatten, haben außerdem von der tollen Chemie zwischen Duhamel und Hough berichtet, die ich so gar nicht feststellen konnte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Duhamel ein Riese und Hough ein Hobbit ist, sodass sie - um es mal metaphorisch auszudrücken - einfach nicht auf der "gleichen Augenhöhe" waren. ;-)
Zum Schluss gab es dann noch eine Überraschung, die einen zwar verplüfft drein blicken ließ, jedoch von den schnulzigen und noch mehr schnulzigen Sätzen wieder zerstört wurden. Da kam dann zum Schluss nochmal richtig der Sparks durch.

So...und jetzt klingt es so, als ob der Film grottenschlecht gewesen wäre. Das war er aber definitiv nicht. Wie gesagt haben sie es tatsächlich geschafft, Spannung in einen Sparks-Film zu bringen und das etwas schwächelnde Ende durch eine Überraschung, die niemand erwartet hätte, gerettet.
Daher bekommt der Film Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht definitiv eine bessere Note als das Buch und zwar eine wunderschöne 2, mit der sich Sparks brüsten kann und der Aufforderung, dass Mädels ihre Freunde ruhig mit in den Film schleppen können, auch wenn diese es noch immer verweigern werden. ;-)

Wer jetzt noch wissen will, warum mir das Buch nicht so sehr gefallen hat, wie der Film, der kann meine Kritik hier nachlesen: Klick mich ;-)

Zum Schluss gibt es noch einmal ein kleines Bildchen, bei dem selbst hartgesottene Sparks-Film schmunzeln müssten: Klick mich! :-)
So und jetzt guckt euch mal bitte das Cover von Safe Haven an. Fällt euch etwas auf? :-D

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